Kognitive Informatik – bis an die Grenzen und darüber hinaus

Es ist wieder mal soweit: Das vierte Semester ist um und somit schreibe ich wieder wie die drei Semester zuvor (ohne diese jetzt wieder quer zu verlinken, es gibt schließlich eine Suchfunktion) einen kleinen Bericht darüber. Wobei ich sagen muss, dass ich ganz schön froh bin, dass dieses Semester zu Ende ist, da es verdammt stressig und anstrengend war. Vier Wochen lang hatte ich sogar keinerlei Freizeit. Aber der Reihe nach.

  1. Mein Stundenplan
  2. Softwaregruppenprojekt TdPe
  3. Digitalelektronik
  4. Vertiefung Mathematik I (Dgl)
  5. Vertiefung Mathematik II (Stochastik)
  6. Multiagentensysteme
  7. Verfahren der Verarbeitung sprachlichen Wissens
  8. Mind Controlled Avatars
  9. Englisch: Preparing for the TOEFL iBT
  10. Japanisch für Anfänger mit geringen Vorkenntnissen Teil III Niveau A2.1
  11. Fazit und Ausblick
  12. Nützliche Links

Mein Stundenplan

Beginnen wir wieder mit dem Stundenplan. Auch diesmal habe ich alle Pflichtveranstaltungen fett hervorgehoben. Womit ich mit Pflichtveranstaltung nicht meine, dass diese besucht werden muss, sondern dass diese für einen Abschluss des Studiengangs belegt und bestanden werden muss. In der Regel gilt für Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht; für alle anderen Veranstaltung aber schon.

MontagDienstagMittwochDonnerstagFreitag
8:00–9:00Seminar: Multi­agenten­systemeVertiefung Mathematik II (Stochastik)
9:00–10:00Projekt: Mind Controlled Avatars
10:00–11:00Übung: Vertiefung Mathematik II (Stochastik)
11:00–12:00
12:00–13:00Übung: Software­gruppen­projekt TdPeÜbung: Software­gruppen­projektVertiefung Mathematik I (Dgl)
13:00–14:00
14:00–15:00Englisch: Preparing for the TOEFL iBTÜbung: Vertiefung Mathematik I (Dgl)Digital­elek­tro­nikSeminar: Verfahren der Verarbeitung sprachlichen Wissens
15:00–16:00
16:00–17:00Japanisch für Anfänger mit geringen Vorkenntnissen Teil III Niveau A2.1Übung: Digital­elek­tro­nik
17:00–18:00
18:00–19:00

Softwaregruppenprojekt TdPe

Techniken der Projektentwicklung (kurz TdPe) war die Veranstaltung, die dieses Semester die meiste Zeit gefressen hat. In (mehr oder weniger zufälligen) Gruppen von etwa 9 Leuten mussten wir ein komplettes Softwareprojekt auf die Beine stellen. Zu entwickeln galt ein Deutschlernprogramm mit verschiedenen Aufgabentypen, wobei die eine Hälfte der Gruppen Editoren zum Erstellen von Aufgaben und die andere Hälfte Programme ("Player") zum Abspielen dieser Aufgaben programmieren musste. Meine Gruppe hatte das Player-Los gezogen.

Die Durchmischung der Studiengänge innerhalb der Gruppen war trotz der zufälligen Verteilung leider sehr gering. So waren in meiner Gruppe alle neun Leute mit zwei Ausnahmen Kognitive Informatiker. Dank der Zeichenbegabung eines Gruppenmitgliedes, sind wir aber auch ohne Medieninformatiker gut klar gekommen. Insgesamt war ich mit der Gruppe auch sehr zufrieden. Es gab keinen Streit, alle haben etwas getan und die meisten haben sich wirklich reingehängt.

Leider wurde das Projekt zunehmend stressig (und die Zahl der Codezeilen hat sogar exponentiell zugenommen). Ich glaube, aber nicht dass das nicht einfach nur an schlechter Planung lag, sondern das vor allem auch der Umfang des Projektes viel zu groß war, denn wir haben schon früh ordentlich Code produziert. Als dann aber klar wurde, dass wir zunehmend zurück hängen, musste dann leider komplett auf Freizeit verzichtet werden. Aus anderen Gruppen hat man aber Ähnliches gehört.

Dazu kamen dann noch Spezifikationen, die in wichtigen Punkten viel zu vage, in unwichtigen aber viel zu speziell waren, ein Kunde (Lehrer oder so von der Schule mit der die Uni für das Projekt kooperiert hat), der selber keine genauere Vorstellung von dem was er haben wollte hatte als wir hatte und eine viel zu große Zielgruppe (Sonderschule bis Realschule und ein große Alterspanne). Zudem wäre ein fachlich kompetenter Pädagoge oder ähnliches als Ansprechpartner sicherlich gut gewesen, wenn man an wirklich guter Software interessiert gewesen wäre.

Das waren aber immer noch nicht alle Kritikpunkte. So waren die beiden Kundengespräche terminlich fest vorgegeben, wobei das erste viel zu spät war und das zweite viel zu früh dahinter folgte. Der Usability-Test mit Schülern wurde gerade mal eine Woche vorher angekündigt, so dass wir keine Zeit mehr hatten eine entsprechende Programmversion für den Test fertig zu stellen und so weiter.

Was bei uns leider total schief gelaufen ist, war das Schreiben von Unittests, so dass unser Programm nur unzureichend getestet ist und durchaus noch einige Bugs enthält. Im Nachhinein ist uns klar geworden, dass unserer Ansatz (Tests erst nach der Funktionalität schreiben und zwar von jemanden, der die Funktionalität nicht implementiert hat) auch gar nicht funktionieren konnte. Gelernt hat man so etwas leider im vorherigen Semester nicht. Auch ist dort Test-Driven-Development viel zu kurz gekommen. Bei den meisten Programmteilen wüsste ich nicht mal, wie man einen Test dafür schreiben könnte, da sie einfach zu viele Abhängigkeiten haben. Somit werde ich mir dieses Wissen wohl demnächst noch autodidaktisch aneignen müssen, wo ich jetzt weiß wie verdammt wichtig das eigentlich ist.

Noch zwei Erkenntnisse aus dem Softwareprojekt: Kommunikation ist verdammt wichtig und kostet enorm viel Zeit. Die regulären vier Semesterwochenstunden haben wir fast nur mir Reden zugebracht, um uns abzustimmen oder gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Die zweite Erkenntnis ist, dass man das Team möglichst früh in kleinere Gruppen aufteilen sollte, die sich um spezielle Aufgaben kümmern. Wir hatten erst versucht den Prototypen für die Benutzeroberfläche in der kompletten Gruppe zu Design und sind so fast gar nicht voran gekommen. Nachdem wir diese Aufgabe drei Personen übertragen haben und der Rest sich bereits mit anderen Dingen beschäftigt hat, ging dies dann deutlich schneller.

Digitalelektronik

Das Modul Digitalelektronik bestand aus einer Semesterwochenstunde Vorlesung, die nicht jede Woche stattgefunden hat, dafür aber in der Regel etwas länger als eine Stunde ging, und drei Semesterwochenstunden Praktikum. In der Vorlesung wurden die Grundlagen für die im Praktikum in Zweiergruppen durchzuführenden Versuche besprochen. Zu jedem Versuch mussten dann Vorbereitungsaufgaben erledigt werden, die anfangs oft sehr zeitintensiv waren, gegen Ende aber weniger Zeit in Anspruch genommen haben. Sollte man die Aufgaben nicht korrekt gelöst haben, so hatte man nochmals eine Woche Zeit, um sie zu korrigieren. Danach durften aber keine Fehler mehr enthalten sein. Während des Praktikums musste man dann jeweils noch ein paar Kontrollfragen beantworten. Dazu gab es dann am Ende noch eine Klausur, die in meinen Augen nicht unglaublich schwer war. Unter meinen Kommilitonen sind die meisten da aber etwas anderer Ansicht und die Durchfallquote betrug auch mindestens 30%.

Desweiteren war die für das Praktikum vorgesehene Zeit etwas knapp bemessen, so dass man noch einen Teil der Versuche in einer Blockwoche nach dem Semester fertig machen musste. Zum Teil lag das auch daran, dass in den ersten Versuchen ein paar Angaben zu Widerstands- oder Kapazitätsgrößen nicht passten. Aber auch die Fehlersuche hat oft sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man dann feststellt, dass einfach nur die in der Schaltung verbauten Transistoren defekt sind. Insgesamt hat es sich also um eine sehr arbeitsintensive Veranstaltung gehandelt.

Thematisch wurde wirklich von Grund auf behandelt, wie sich ein Computer zusammensetzt. Angefangen bei einfachen Bauelementen wie Widerstand, Kondensator, Diode und Transistor über einfache Gatter wie NAND und NOR und Komplexgatter bis hin zu einer kompletten CPU. Für diese wird dann noch ein Assemblerprogramm zur Steuerung einer Modelleisenbahn geschrieben. Bei den ersten Versuchen, werden die Schaltungen noch tatsächlich mit den einfachen Bauelementen aufgebaut. Später wird dann ein FPGA-Board verwendet. Dieses kann mit aus Logikgattern zusammengesetzten Funktionen programmiert werden.

Obwohl die Veranstaltung so arbeitsintensiv war, fand ich sie auch sehr interessant, da die Materie wirklich von Grund auf behandelt wurde und mal eine eigene CPU zusammen zu basteln und zum Laufen zu bringen ist schon ein gewisses Erfolgserlebnis. Auch wenn mich das Debugging fast zur Verzweiflung getrieben hat. Wir haben sicherlich 3 Stunden nach einem einzigen Fehler gesucht.

Die Leitung der Veranstaltung wurde dieses Semester übrigens zum ersten Mal von Prof. Dr. Ulrich Rückert übernommen. Bei den Versuchen hat er die Verwendung von gewöhnlichen npn- bzw. pnp-Transistoren durch MOSFET-Transitoren ersetzt. Diese werden für die heute praktisch nur noch eingesetzte CMOS-Technologie verwendet. Daher ist diese Anpassung durchaus sinnvoll gewesen. Leider war aber das Skript noch nicht angepasst. Dies soll aber bis zum nächsten Jahr geschehen.

Vertiefung Mathematik I (Dgl)

In der ersten Mathe-Vertiefungsvorlesung zu Differentialgleichungen wurden folgende Themen behandelt:

  • Gewöhnliche Differentialgleichungen
  • Existenz- und Eindeutigkeit von Lösungen
  • Mehrdimensionale Differentialgleichungen
  • Differentialgleichungen höherer Ordnung
  • Transformation von Differentialgleichungen
  • Verfahren zur Lösung von Differentialgleichungen: Trennung der Veränderlichen, Variation der Konstanten
  • Näherungsverfahren: Euler-Verfahren, Heun-Verfahren, Runge-Kutta-Verfahren
  • Charakteristisches Polynom, Wronsky-Matrix und -Determinante

Anfangs fand ich den Stoff recht schwer, vielleicht auch weil in den ersten Vorlesungen das Tempo recht hoch war. Später viel mir der Stoff aber leichter, so dass ich auch bei der abschließenden Klausur keine großen Probleme hatte. Entweder diese Veranstaltung oder Vertiefung Mathematik II muss man benotet lassen.

Gehalten wurde die Vorlesung von Prof. Dr. Wolf-Jürgen Beyn und besucht habe ich das Tutorium von Paul Ruff. Zu beiden ist nicht viel zu sagen, außer dass das Tafelbild von Herrn Beyn manchmal etwas chaotisch wird. Ein richtiges Skript gab es nicht; nur ein Teilskript, dass irgendwann mal von einer Studentin getippt wurde. Schade fand ich es, dass die Präsenzübungsaufgaben nur zu bekommen waren, wenn man zu den Präsenzübungen gegangen ist. Dazu war dieses Semester für mich einfach keine Zeit, aber ich hätte die Übungszettel gerne als Übung für die Klausur genutzt und das sollte ja eigentlich auch im Interesse der Dozenten sein.

Vertiefung Mathematik II (Stochastik)

Folgends war Gegenstand der anderen Mathe-Vertiefungsvorlesung über Stochastik:

  1. Modellieren zufälliger Ereignisse
  2. Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten
  3. Kombinatorik
  4. Bedingte Wahrscheinlichkeiten
  5. Unabhängigkeit von Ereignissen und Binomialverteilung
  6. Zufallsgrößen und ihre Verteilungen
  7. Unabhängigkeit von Zufallsgrößen, Erwartungswert und Varianz
  8. Tschebyscheffsche Ungleichung und Grenzwertsätze
  9. Satz von Moivre-Laplace
  10. Poisson-Approximation
  11. Zufallsgrößen mit Dichten

Einiges von den behandelten Themen hatte ich schon im Mathe-LK. Aber in der Vorlesung wurde vieles zum ersten Mal richtig definiert, was doch sehr förderlich für das Verständnis war. An sich war der Stoff auch nicht sehr schwer, aber stellenweise sehr unintuitiv. Zum Beispiel in einem Dorf, wo alle Familien zwei Kinder haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das zweite Kind ein Junge ist unterschiedlich, je nachdem ob man weiß, dass eines der der Kinder ein Junge ist oder die Tür von einem Jungen geöffnet wurde.

Während mir die Übungen anfangs noch recht einfach vielen, wurden sie für mich doch zunehmend schwerer. Vielleicht liegt mir Stochastik auch einfach nicht so. Auch die Klausur lief im Vergleich zu Differentialgleichungen nicht so gut (wenn auch nicht wirklich schlecht). Gemein waren zwei Multiple-Choice-Fragen, bei denen man für falsche Antworten Punktabzug bekam. Die haben aber nur einen geringen Teil der Gesamtpunktzahl ausgemacht und ich habe es sogar geschafft diese Fragen komplett richtig zu beantworten.

Prof. Dr. Barbara Gentz hat die Vorlesung gehalten, wobei ihre Erklärungen wirklich anschaulich und gut waren, wie ich fand. Das Tutorium habe ich bei Felippe Torres besucht. Da er noch nicht so lange in Deutschland ist und noch nicht so gut Deutsch spricht, war das Tutorium zum Teil auf Englisch. Da sein Englisch aber besser als sein Deutsch war, gelang es in den englischen Parts meist besser zu folgen als in den deutschen.

Auch zu dieser Vorlesung war kein Skript vorhanden. Dies scheint wohl bei Mathe-Vorlesungen normal zu sein – im Gegensatz zu Informatik-Vorlesungen, wo es fast immer eins kriegt. Bei dieser Vorlesung waren die Präsenzübungensaufgaben leider auch wieder nur zu bekommen, wenn man zu den Präsenzübungen hinging. Wie bereits erwähnt war das für mich leider nicht möglich. Allerdings gab es zu den einzelnen Vorlesungen Zusammenfassungen, die zum Wiederholen und Nachschlagen teilweise ganz praktisch waren.

Multiagentensysteme

Neben der Subsumption-Architektur und einer Wiederholung von Braitenberg-Vehikeln gab es in diesem Seminar eigentlich keinen neuen Stoff, da es mehr praktisch ausgelegt war. Es ging darum in einer Gruppe von drei Leuten Agenten so zu programmieren, dass sie auf einer ihnen unbekannte Karte Essen sammeln. Am Ende traten die Teams dann gegeneinander an.

Das hört sich soweit ganz spaßig an. Nur leider blieb neben TdPe einfach keine Zeit über, um sich ernsthaft mit der Optimierung der Agenten zu beschäftigen, so dass wir praktisch nur während des Seminars daran gearbeitet haben. Dazu kommt, dass die Agenten mit Breve in der Sprache Steve geschrieben werden mussten. Wobei man wissen muss, das Breve verdammt verbuggt ist und regelmäßig abstürtzt. Die Dokumentation zu Steve ist auch nur mäßig und Fehlermeldung helfen in den seltesten Fällen weiter. Manchmal erhält man auch einen Compile-Error und wenn man versucht das Programm erneut zu starten, geht es auf einmal doch. Allein das Debugging und finden von Workarounds für komisches Verhalten hat extrem viel Zeit gefressen.

Insgesamt war der Erkenntniszugewinn durch dieses Seminar doch eher mager. Alternativ zu diesem Seminar kann man auch das Seminar Agentsysteme belegen. Dabei handelt es sich dann um ein Literaturseminar, bei dem man sicherlich mehr lernt. Natürlich ist da dann auch der Arbeitsaufwand etwas höher, da man ein Referat halten muss und am Ende eine Klausur geschrieben wird.

Geleitet wurde das Seminar übrigens von Dipl.-Inform. Nhung Nguyen, Dipl.-Inform. Hana Boukricha und B.Sc. Julia Fröhlich.

Verfahren der Verarbeitung sprachlichen Wissens

Wie die meisten anderen Veranstaltungen aus dem Modul Sprachverarbeitung gehörte auch dieses Seminar zu den eher überflüssigen Veranstaltungen. Behandelt wurden nämlich endliche Automaten, rekursive Übergangsnetzwerke, Unifikation und Attribut-Wert-Matrizen. Also weitestgehend Sachen, die wir bereits behandelt hatten. Den restlichen Stoff hätte man sich auch in etwa einer Stunde selbst aneignen können in der Tiefe wie er behandelt wurde.

Über die Zeit des Seminars gab es insgesamt 6 Aufgabenzettel, die bearbeitet werden mussten. Diese durften in Gruppen bis zu vier Personen mit Prolog bearbeitet werden und waren in der Regel recht einfach. So war man meistens mit den Aufgaben recht schnell fertig und hat dann ewig darauf gewartet, dass der Dozent Dr. Hans-Jürgen Eikmeyer zur Kontrolle vorbei kam. Wenn man doch mal eine Frage zu den Aufgaben hatte, dauerte es leider ebenfalls immer sehr lange bis er bei einem angekommen war, so dass man dann erst mal einige Zeit nicht weiter an den Aufgaben arbeiten konnte. Natürlich war das bei der Zahl der Teilnehmer für einen Dozenten auch nicht anders machbar. Aber da müsste man vielleicht mal die generelle Form des Seminars überdenken. Jedenfalls hat man so die wenigste Zeit des Seminars wirklich Dinge für das Seminar getan, sondern sich gelangweilt, im Internet gesurft oder für TdPe programmiert. Teilweise haben sich sogar noch Leute aus unserer TdPe-Gruppe in das Seminar zu Programmieren gesetzt, weil zur gleichen Zeit sonst alle Rechnerräume belegt waren. ;)

Zu den Aufgabenzetteln ist noch zu sagen, dass diese nicht so besonders gut gestaltet waren. Das Layout war recht komisch, so dass oft unklar war, was in welcher Reihenfolge gelesen werden sollte und welche Code-Beispiele wozu gehören. Teilweise war die Nummerierung auch fehlerhaft, wenn sich Aufgaben auf andere bezogen oder eine Aufgabe fehlte gleich komplett.

Insgesamt fand ich somit das gesamte Sprachverarbeitungsmodul, mit Ausnahme von vielleicht Repräsentation sprachlichen Wissens: Vagheit, recht überflüssig und größtenteils langweilig, weil sehr oberflächlich. Soweit ich weiß soll dieses Modul mit der Neustrukturierung des Studiengangs (ich glaube in einem Jahr) auch abgeschafft werden.

Mind Controlled Avatars

Bei diesem Projekt unter der Leitung von Dipl. Inform. Andrea Finke und Dr. Thorsten Schneider ging es um die Entwicklung eines gedankengesteuerten Computerspiels. Um genau zu sein handelte es sich um einfaches Kampfspiel. Wahnsinnig viel kann man da allerdings nicht erwarten, da die Genauigkeit was sich an "Gedanken" mit einem EEG unterscheiden lässt recht gering ist. So wäre vielleicht eine Unterscheidung von die Person stellt sich eine Bewegung der linken Hand, der rechten Hand oder der Füße vor noch möglich. Mehr aber eher nicht, so dass man bei den Spiel im Grunde auch nur mit links oder rechts zuschlagen konnte. Auch muss für jede Person zunächst ein Klassifikator trainiert werden. Trotzdem fand ich, dass es sich auf jeden Fall interessant genug anhört, um es zusätzlich als individuelle Ergänzung zu belegen.

Zuächst bekamen wir dann eine kurze Einführung in die Grundlagen von Brain-Machine-Interfaces und verschiedene Methoden Gehirnaktivität zu messen. Die unterschiedlichen Aufgaben in dem Projekt lassen sich grob in folgende Bereiche aufteilen: Architektur, EEG, Klassifikation. Ich selbst habe Klassifikation übernommen und konnte mich dort ein bisschen in die Grundlagen einarbeiten, wie man automatisiert feststellen kann, zu welcher Klasse (also z.B. linke Hand oder rechte Hand wird bewegt) gehören.

Wie sich dann aber herausgestellt hat, mussten wir dies gar nicht selber implementieren, da bereits eine Bibliothek dafür vorhanden war und wir da nur (mit geringen Anpassungen) gewissermaßen die verschiedenen Module zusammenstecken mussten. Leider ist die entsprechende Bibliothek sehr verbuggt gewesen, so dass wir erstmal einige Speicherzugriffsfehler beheben mussten (ja sie ist in C++ geschrieben und es ist nicht vernünftig dokumentiert, wann welche Klassen Speicher belegen oder freigeben). Ich glaube, ich hätte es interessanter gefunden die Algorithmen wirklich selber zu implementieren anstatt einfach etwas vorgefertigtes zunehmen, wo man dann auch noch erst Bugs von anderen beheben muss. Vermutlich wäre so auch der Lerneffekt höher gewesen.

Am Ende haben wir dann leider trotzdem kein Computerspiel gedankengesteuert spielen können. Zumindest schienen in der letzten Studen die einzelnen Komponenten des Systems korrekt zusammen zu arbeiten. Allerdings hatten wir für niemanden einen Klassifikator trainiert, so dass das Spiel von niemanden richtig gesteuert werden könnte. Insgesamt glaube ich, dass der Einsatz für das Projekt auch etwas unter TdPe gelitten hat.

Englisch: Preparing for the TOEFL iBT

Da mein Wunsch-Masterstudiengang englischsprachig ist, muss man für die Bewerbung einen TOEFL-Test mit einer gewissen Punktzahl vorweisen. Zur Vorbereitung habe ich diesen Kurs belegt. Dieser dient auch nicht direkt zum Englisch lernen, dafür sollte man besser einen der anderen Kurse der Uni belegen, sondern wirklich als Vorbereitung auf den TOEFL-Test. Es werden die verschiedenen Aufgabentypen des Tests durchgegangen und speziell geübt. Dadurch wusste ich dann bereits vorher, was mich in etwas erwartet, was ich ganz hilfreich fand.

Um für dieses Kurs die Leistungspunkte zu erhalten, musste man ein Essay (in der Form, wie man es im TOEFL-Test schreiben muss) bei der Dozentin Frau Marina Schneider einreichen.

Japanisch für Anfänger mit geringen Vorkenntnissen Teil III Niveau A2.1

Den im vorherigen Semester begonnen Japanisch-Kurs bei Masayoshi Tsuchiya habe ich auch dieses Semester und einer Blockwoche danach fortgesetzt. Der Kurs war dieses Semester auf eine angenehme Größe zusammen geschrumpft. Wie auch schon im letzten Semester war es ganz spaßig, auch wenn natürlich, wie immer beim Lernen einer neuen Sprache, einiges an Fleiß dazugehört. Zumal wir dieses Semester angefangen haben die ersten Kanjis zu lernen. Wobei ich mir die Zeichen und deren Bedeutung bisher recht gut merken konnte, da ich sowieso eher der visuelle Gedächtnistyp bin. Schwieriger waren dagegen für mich die Aussprachen. Neben den Kanjis haben wir auch viele neue Vokabeln und Grammatik gelernt. Unter anderem die Wörterbuch- und て-Form von Verben, weitere Verbformen und Modalverben.

Am Ende des Semesters gab es auch wieder einen Test, der schwieriger als der letzte, aber durchaus zu bewältigen war. Wer in dem Test keine 50% geschafft hat, konnte aber immer noch mit einer weiteren Leistung die Leistungspunkte für den Kurs bekommen.

Natürlich gab es auch wieder die ein oder andere Trinkveranstaltung mit unserem Dozenten und gegen Ende des Semesters haben wir zusammen mit ein oder zwei anderen Sprachkursen ein Picknick bei der Sparrenburg gemacht.

Fazit und Ausblick

Insgesamt war es vor allem wegen TdPe ein sehr stressiges und anstrengendes Semester, das ich so nicht noch einmal wieder holen möchte. Andererseits hat es aber auch Spaß gemacht mal eine etwas größere Software im Team zu entwickeln. Selbst wenn man oft genau über Codestellen gestolpert ist, bei denen man sich nur noch "wtf?" gedacht hat. Leider hat wegen TdPe auch das Engagement für andere Veranstaltungen etwas gelitten.

Somit ist mein Vorsatz für das nächste Semester mehr Freizeit zu haben. Eigentlich dürfte das im Vergleich zum letzten Semester nicht so schwer werden. Zudem habe ich inzwischen fast alle Leistungspunkte, die ich für die individuelle Ergänzung brauche, zusammen. Trotzdem habe ich wieder genug interessante Veranstaltungen entdeckt, so dass ich auch nächstes Semester wieder die vorgesehene Anzahl von Leistungspunkten belege und allei 15 davon sind in dem Semester für individuelle Ergänzung vorgesehen. (Immerhin werde ich wohl nicht wie die letzten beiden Semester deutlich mehr als vorgesehen belegen.)

Nächstes Semester haben wir auch nur noch eine Pflichtveranstaltung (Neuronale Netze). Zwei Module sind Wahlpflicht und der Rest individuelle Ergänzung. Das bietet einem natürlich viel Spielraum sich Veranstaltungen nach den eigenen Interessen zusammen zu suchen. Gleichzeitig ist es aber vielleicht auch sinnvoll ein bisschen auf die Lehrevaluationen der vergangenen Jahre zu schauen, um zu sehen, welche Veranstaltung mehr oder weniger lohnend sind. Letztendlich werde ich, da es genug interessantes gibt, wohl drei Wahlpflichtmodule nächstes Semester belegen. Eines davon wird "Einführung in die Computergrafik" sein, da die Lehrevaluation dafür wirklich positiv ausgefallen ist und ich mich mit dem Thema immer schonmal beschäftigen wollte.

Neben den drei Wahlpflichtkursen und ein bisschen Kleinkram in der individuellen Ergänzung, werde ich dann wohl noch "Teilmodul Statistik/Informatik" von der Fakultät für Biologie belegen. Zum einen ist Statistik ziemlich wichtig, sobald man sich ein bisschen aus der Informatik fort in eine empirische Wissenschaft hineinbewegt. Das ist ja bei einem bereits leicht interdisziplinären Studiengang wie kognitive Informatik auch gar nicht so unwahrscheinlich. Zum anderen brauche ich für die Bewerbung für meinen Wunsch-Masterstudiengang nach 2 LP in Statistik und das genannte Modul ist wohl die Möglichkeit diese mit am wenigsten Aufwand zu bekommen. Aber auch das sind dann im Endeffekt bereits ganze 5 LP.

Ich hoffe bis dahin noch etwas Erholung zu bekommen und liefere, wie immer, zum Abschluss noch ein paar nützliche Links.